Auch im dritten und letzten Teil von Speleo Austria 2012 möchte ich über Exkursionen berichten
Auffällig war, dass nur noch einige einheimische Höhlenforscher mit Karbitgeleucht unterwegs waren. Hinsichtlich der Ausleuchtung und der Lichtstimmung eigentlich schade.
Mittlerweile sind viele Höhlenforscher mit sehr leistungsstarken LED-Lampen ausgerüstet. Gerade in den großen Höhlen der Alpen mag sich das lohnen, eventuell sogar erforderlich sein. Mit deren Leistung sollte jedoch sorgsam umgegangen werden. Dazu gehört nicht nur, anderen nicht direkt in die Augen zu leuchten. Üppiges Licht führt dazu, dass sich die Pupillen von allen in der Höhle stärker schließen. Selbst von hinten stark angeleuchtet zu werden, ist wenig erfreulich. Denn rechts und links wird es zwar heller, man sieht im eigenen Schatten - also ausgerechnet dort, wo man hintritt - jedoch nicht mehr besonders viel.
17. August: Hirlatzhöhle (Alter Teil), Hallstatt
Der Zustieg zur Hirlatzhöhle und der Eingang zur Höhle lagen diesmal tiefer, als bei den anderen Höhlen. Der Zustieg war jedoch wieder sehr steil und der Untergrund durchaus unangenehmer, als in den größeren Höhen über 1000 Metern. Aufgrund des großen Interesses wurden im Abstand von einer halben Stunde insgesamt drei Gruppen geführt.
Die Hirlatzhöhle ist mit 100 km Länge die zweitgrößte Höhle Österreichs. In deren alten Teil sind wir bis zu einer Bachschwinde gekommen - ca. 3 Stunden hin und 3 wieder zurück. Um zu den aktuellen Forschungsbereichen der Höhle vorzudringen, sind die Höhlenforscher bereits einige Tage unterwegs. Damit es schneller geht, ist der alte Teil an vielen Stellen mit fixen Leitern ausgestattet.
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Ein wenig anstrengend ist die Höhlenforschung in den Alpen schon - da kann man kaum den Blick auf den Hallstätter See genießen |
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Ablüften und im Respektabstand zum Steinschlagbereich der Wand anschlatzen |
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Leitern und Seile machen die Befahrung deutlich leichter |
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Die notwendige Vereinzelung an den Leitern zog die Gruppe immer etwas auseinander und sorgte für kleinere Pausen |
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Große Pause im Biwak im Sandtunnel. Fast wie am Strand - nur ohne Sonne |
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Und noch 'ne Leiter |
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Wer mit Gummistiefeln ausgestattet war, konnte noch dem Bachlauf in seinem lehmigen Bett ein Stück in Richtung Bachschwinde folgen |
18. August: Enix-Höhle am Brettstein, Bad Mitterndorf
Am letzten Exkursionstag ging es noch einmal zum Brettstein. Diesmal zur Enixhöhle. Bei deren Entdeckung, die mit kurzem Aufgraben des Einstiegs verbunden war, war jemand der Auffassung: "Des is e nix". Soweit zur Namensgebung. Die Höhle hat dann auf ca. 1900 m Ganglänge doch einiges zu bieten.
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Zustieg über die Brettsteinalm - das letzte Mal bei dieser Tagung die wunderbare Aussicht genießen |
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Auch hier die Mondmilch an den Wänden im Schein des Karbidlicht unseres Höhlenführers Patrik |
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Die Höhle verfügt über große Profile und Hallen. Es sind aber auch labyrinthische Krabbelstrecken vorhanden. | | |
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Enger Eingang - große Höhle. Bei der schönen Landschaft und dem super Wetter freut man sich auch, wenn es wieder an die Sonne geht |
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Vielen Dank!
Bei der Jahrestagung Speleo Austria 2012 haben die Veranstalter einiges auf die Beine gestellt. Es war nur zu erahnen, wieviel Arbeit investiert wurde, um die Tagung im Vorfeld und während dessen mit Exkursionen, Vorträgen, Ausstellungen und der Versorgung zu organisieren und dabei immer noch die gute Laune zu behalten. Allein der Tagungsband ist schon beeindruckend.
Vielen Dank allen beteiligten Organisatoren, Höhlenführern und auch sonst allen, die zum Gelingen der Tagung und der Exkursionen beigetragen haben.