Es gibt sicher viele
Höhlen, die es verdient hätten, etwas despektierlich als Loch bezeichnet zu werden. Beim Wallefelder
Hülloch stellt der Name jedoch alles andere als eine Charakterisierung dar,
sondern deutet auf die historische Namensgebung einer schon seit langem
bekannten Höhle hin.
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Abb.1: Das Höhlenportal - die eigentlichen Zugänge befinden sich hier nicht sichtbar
darunter. |
Bereits das
eindrucksvolle Höhlenportal (Abb.1) ist für Mensch und Tier kaum zu übersehen.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Höhle ein bedeutendes regionales
Winterquartier verschiedener Feldermausarten darstellt. Konsequenterweise ist
die "Wallefelder Höhle" und das umgebende Gelände als besonderes Schutzgebiet
nach der europäischen FFH-Richtlinie ausgewiesen. Befahrungen sind zu
Forschungszwecken nur außerhalb der Fledermausschutzzeiten möglich. Das Gelände
ist eingezäunt und die Eingänge sind durch Höhlentore (Abb.2) verschlossen. Die
Betreuung erfolgt durch den Arbeitskreis Kluterthöhle e.V.
(AKKH).
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Abb.2: Höhlenforscher beim Ausstieg aus einem der beiden Höhlentore in der typisch
kompakten Baugröße. |
Was das Höhlenportal
verspricht, hält die dahinterliegende Halle, die für die üblichen
Größenverhältnisse der Höhlen im Bergischen Land "riesig" ist. So dient das Portal
auch nicht als Einstieg, denn es geht direkt mehrere Meter steil bergab
(Abb.3+4). An der dort tiefsten Stelle der Halle bildet sich ein "Kaltluftsee"
(Abb.5) aus.
Diesen Effekt machte
sich in der Vergangenheit eine Brauerei zunutze und hatte hier einen
"natürlichen Kühlraum" eingerichtet.
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Abb.3: Hier geht es nicht
weiter - vom großen Portal abwärts blickend in den "Kühlraum" | | | |
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Abb.4: Das Höhlenportal von innen gesehen mit
Höhlenforschern des AKKH bei der Außenvermessung. |
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Abb.5: Bei feucht-warmem Wetter ist die starke
Kondensation der sich abkühlenden Luft gut zu erkennen. |
Über die Jahrhunderte
wurde die Höhle von Menschen für unterschiedliche Zwecke wie z.B. als Rückzugsraum für Verfolgte, Müllablade oder Lagerhalle
für Diebesgut verwendet. Der noch prägenste menschliche Eingriff ist aber
sicherlich die Abraumhalde, die sich in der großen Halle auftürmt und vermutlich
in den neunzehnhundertsiebziger Jahren entstand (Abb.6). Noch vor einer
Generation hielt man es offensichtlich für eine gute Idee, eine Höhle wie ein
Silo mit Abraum vom Wegebau zu befüllen. Dabei nutzte man den oberen
Höhleneingang und schüttete diesen bei der Gelegenheit gleich zu (Abb.8).
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Abb.6: Blick von der
Abraumhalde auf ein Vermessungsteam bei der Arbeit. Links im Bild liegen Maßband und Schnur, rechts ragen alte Bandeisen aus der Halde. |
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Abb.7: Ansicht von der
Halde zur Höhlendecke an der sich das Mineral Aragonit als "Eisenblüte" angelagert
hat. |
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Abb.8: Hier müsste
der obere Zugang zur großen Halle sein. So einfach ist da kein weiterkommen.
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Auch Spuren alten
Bergbaus lassen sich in der Höhle finden. Eine Besonderheit stellt ein kurzer
Teil eines alten Stollens dar (Abb.9), der zu beiden Seiten eingestürzt und nur
über einen engen Schluf erreichbar ist.
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Abb.9: Alter Stollen mit
beidseitigem Verbruch. Sieht nicht sonderlich stabil aus - ist er wohl auch
nicht. | |
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Abb.10: Zweites Höhlentor für den Zugang zum nördlichen
Teil der Höhle |
Über ein zweites
Höhlentor (Abb.10) gelangt man in einen weiteren Teil der Höhle und bald in
einen Raum mit aktiver Sinterbildung (Abb.11+12+13).
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Abb.11: Rechts im Bild intensive Sinterbildung |
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Abb.12: Hier tropft es noch richtig
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Abb.13: Und hier geht es weiter |
Es folgt eine
längere Kriechstrecke (Abb.14) parallel zur großen Halle, die in einer - im
Verhältnis zur großen - kleineren Halle endet (Abb.15+16). Hier trifft man auch
die Abraumhalde wieder. Denn eigentlich würde zwischen der großen und kleinen
Halle eine direkte Verbindung bestehen.
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Abb.14: Kontrast zum
großen Höhlenteil. Wer hier weiterkommen will, hat es etwas mühsamer, dafür aber
gemütlich.
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Abb.15: Ein Höhlenforscher mit Vermessungs-Utensilien
erreicht - aus der Kriechstrecke kommend - die kleine
Halle.
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Abb.16: Blick in die
kleine Halle mit Höhlenforschern bei der Aufnahme von
Profilen.
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Könnte der Abraum im
großen Stil aus der Höhle gefördert und so ein möglichst ursprünglicher Zustand
wiederhergestellt werden, wäre das Wallefelder Hülloch vermutlich noch für die
eine oder andere Überraschung gut.
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